Trauerfall & Bestattung

Was bedeutet ein akuter Trauerfall?

Ein akuter Trauerfall bezieht sich auf die Zeit unmittelbar nach dem Tod einer Person, insbesondere wenn dieser unerwartet und plötzlich eingetreten ist. In dieser Phase sind die Emotionen oft besonders intensiv und können Gefühle von Schock, Ungläubigkeit, Verwirrung, Trauer, Wut und sogar Schuld einschließen. Es ist wichtig zu verstehen, dass all diese Gefühle normal sind.

Die ersten Schritte.

In den ersten Stunden und Tagen nach einem Todesfall sind einige wichtige Schritte zu unternehmen

  • Ärztliche Feststellung des Todes: Der Tod muss von einem Arzt offiziell festgestellt werden. Dies ist notwendig, um eine Todesbescheinigung auszustellen, die für weitere administrative Schritte benötigt wird.
  • Benachrichtigung von Angehörigen und wichtigen Kontakten: Informieren Sie die engsten Familienmitglieder, Freunde und den Arbeitgeber des Verstorbenen. Bedenken Sie, dass dies eine sehr belastende Aufgabe sein kann. Bitten Sie um Hilfe, wenn Sie sich überfordert fühlen.
  • Organisation der Bestattung: Nehmen Sie Kontakt zu einem Bestattungsunternehmen auf. Dieses wird Sie bei der Planung und Durchführung der Bestattung oder Feuerbestattung unterstützen. Sie können auch Ihre Wünsche bezüglich der Gestaltung der Zeremonie äußern.
  • Sicherung des Nachlasses: Sichern Sie wichtige Dokumente wie den Personalausweis, die Geburtsurkunde, Versicherungsunterlagen, Bankauszüge und das Testament falls vorhanden.
  • Versorgung von Haustieren: Denken Sie daran, sich um die eventuell vorhandenen Haustiere des Verstorbenen zu kümmern.

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Administrative Aufgaben.

Nach der akuten Phase kommen einige administrative Aufgaben auf Sie zu.

  • Beantragung der Todesbescheinigung: Die Todesbescheinigung benötigen Sie für viele Angelegenheiten. Das Bestattungsunternehmen kann Ihnen dabei behilflich sein.
  • Benachrichtigung von Behörden und Institutionen: Informieren Sie wichtige Stellen über den Todesfall, darunter:
    • Versicherungen (Lebensversicherung, Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung etc.)
    • Banken und Kreditinstitute
    • Rentenversicherung
    • Arbeitgeber (falls der/die Verstorbene erwerbstätig war)
    • Mietgesellschaft (falls der/die Verstorbene Mieter war)
    • Vereine und Verbände
  • Testament eröffnen: Falls ein Testament vorhanden ist, muss dieses beim Nachlassgericht eröffnet werden.
  • Erbschaftsangelegenheiten klären: Klären Sie die Erbschaftsangelegenheiten und die Nachlassverwaltung. Eventuell benötigen Sie die juristische Unterstützung eines Anwalts.

Zeit für den eigenen Umgang mit der Trauer.

Neben den praktischen Aufgaben ist es wichtig, sich Zeit für die eigene Trauer zu nehmen. Es gibt keine “richtige” Art zu trauern. Jeder Mensch verarbeitet den Verlust auf seine eigene Weise und in seinem eigenen Tempo.

  • Erlauben Sie sich zu trauern: Unterdrücken Sie Ihre Emotionen nicht. Weinen Sie, schreien Sie, reden Sie – was auch immer Ihnen hilft, Ihre Gefühle auszudrücken.
  • Nehmen Sie Hilfe an: Scheuen Sie sich nicht, Unterstützung von Familie, Freunden, Trauerbegleitern oder Therapeuten in Anspruch zu nehmen.
  • Achten Sie auf sich selbst: Sorgen Sie für ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung. Vermeiden Sie Alkohol und Drogen, da diese die Trauer verstärken können.
  • Geben Sie sich Zeit: Der Trauerprozess dauert seine Zeit. Es ist normal, dass es gute und schlechte Tage gibt.

Wo finde ich Hilfe?

In der akuten Phase der Trauer gibt es verschiedene Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können:

  • Bestattungsunternehmen: Bieten umfassende Unterstützung bei der Organisation der Bestattung und können Ihnen auch bei der Bewältigung der Trauer helfen.
  • Trauerbegleiter: Bieten individuelle oder Gruppenberatungen an, um Ihnen bei der Verarbeitung des Verlustes zu helfen.
  • Psychotherapeuten: Können bei Bedarf professionelle psychologische Unterstützung anbieten.
  • Kirchengemeinden: Bieten seelsorgerische Betreuung und Unterstützung.
  • Selbsthilfegruppen: Bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Es ist wichtig, sich Zeit für die eigene Trauer zu nehmen und gleichzeitig die notwendigen administrativen Schritte zu unternehmen. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie sich überfordert oder unwohl fühlen. Der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt eine Lücke, aber mit der Zeit und der richtigen Unterstützung kann man lernen, mit diesem Schmerz zu leben und neue Wege zu finden.

Denken Sie daran, Sie sind nicht allein. Es gibt Menschen, die Ihnen zur Seite stehen möchten.